Internationale Verbrecher

Internationale Verbrecher
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Die Todesstrafe ist in Deutschland abgeschafft und das ist gut so. Amnestie International prangert die Staaten an, die Todesstrafen praktizieren – und auch das ist gut so. Nur noch Länder, deren Zivilisationen wir als Rückständig empfinden, vollstrecken die Todesstrafe. Und die USA. Und sogar ohne Urteil. Und überall auf der Welt, wo die USA gerade Lust haben.

Ich habe nie auf Herrn Bin Laden gestanden und finde den Krieg, in den er eine junge Generation von Muslimen getrieben hat, verbrecherisch. Er behauptete, das zu tun, weil eine andere Verteidigung gegen die USA mit ihrem selbstherrlichen Vorherrschaftsanspruch auf der Welt nicht mehr möglich sei. Ich persönlich halte das für Unsinn. Die Erschießung von Bin Laden in Pakistan durch US-Sondereinheiten nimmt mir Argumente. Diese Aktion der USA war selbstherrlich und barbarisch. Ein bewaffneter Überfall in einem fremden Land mit dem Ziel eine Hinrichtung zu vollstrecken, bricht alles, was an Recht und Ordnung auf der Welt als Übereinkunft getroffen wurde. Früher hat die USA so was wenigstens noch heimlich als CIA Aktion aus dem Hinterhalt gemacht und konnte – immer mit guten, diplomatischen Gründen – nachher alles abstreiten. Diese Ermordung hatte ein genau anderes Ziel. „Yes-We-Can“ Obama wollte der Welt – und vor allem seinem eigenen Volk demonstrieren, das für die USA keine internationalen Regeln gelten. Man kann in Guantanamo foltern, man kann in Pakistan hinrichten – solange man USA ist. Niemand ist da, der die USA für solche Verbrechen zur Rechenschaft ziehen könnte – denn schließlich ist man selbst die Weltpolizei. Woher nur kommt das Gefühl der Ohnmacht, das junge Muslime genau gegen diese USA in ihren ach so „heiligen“ Krieg treibt?

Das US Volk jubelt über die Machtdemonstration ihres Imperators. Man hat der Welt gezeigt, dass niemand gegen die Allmacht der USA aufbegehren darf. Der Gegner wird gejagt und zur Strecke gebracht – „Dead or Alife“ wie man früher auf Fahndungspalakten noch lesen konnte. Damals verstand man es als Fortschritt, als aus der reinen Selbstjustiz der Farmer ein Rechtsstaat mit offiziell bestellten Richtern wurde. Heute ist das nicht mehr so. Es braucht keine Richter. "Yes we Can" do whatever we want!

Ich habe darauf gewartet, das Obama gleich dem Achilles vor Troja seinen Hektor am Streitwagen durch die Straßenschluchten in New York zieht – frenetisch bejubelt von den elektrisierten Massen. Erst ermorden, dann demütigen. Aber auch so hat er den Pöbel auf seiner Seite. Das „gesunde Volksempfinden“ jubelt, ein Urteil vor einem Gericht braucht es dafür nicht. Lynchjustiz nannte man das früher, heute ist es ein „Sieg der Rechtschaffenen“ in der krummen Gesiteswelt des amerikanischen Volkes.

Peinlich ist die deutsche Kanzlerin, ihres Zeichens auch Chefin einer Partei, die sich „christlich“ nennt: „Ich freue mich über den Tot von Osama bin Laden“ kriecht sie dem Yes-We-Can Obama in den Arsch. Der ist schon voll von Scheinheiligen. Nicht klammheimlich, nein ganz offen, freut sie sich über den Bruch von Menschenrechten und ihrer eigenen, christlichen Moralvorstellung. Frau Merkel – wenn Rechtsstaatlichkeit nicht mehr zählt, wofür stehen sie dann noch? Hat die Sharia mit Auge um Auge – Zahn um Zahn bei Ihnen bereits gewonnen? Bin Ladens Sieg, über den er sich sicher klammheimlich ins Fäustchen lachen würde, wenn er denn noch könnte.

Nur um es klarzustellen: Leute wie Herr Bin Laden gehören natürlich als (Kriegs-)Verbrecher vor ein Gericht und würde dort nach geltendem Recht verurteilt. Man geht nicht in ein fremdes Land und ermordet Menschen und ordnet so etwas auch nicht an. Nicht 3000 und auch nicht Einen. Das gleiche gilt für Herrn Obama. Aber für Beide gelten wohl andere Gesetze…

Datum: 07.05.2011

Kommentar (1)

Bert


5 von 5

(24.02.2012)

Da binn ich ganz mit dir. Bin Laden musste natürlich gestoppt werden aber Lynchjustitz kann in einem angeblich demokratischen Staat nicht das Mittel sein.

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